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Review: Conrad Hamburg mit Fotos

Aktualisiert: 21. Okt.

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Es ist eine der spannendsten Neueröffnungen in diesem Jahr in der Luxushotellerie in Deutschland: die Eröffnung des Conrad Hotels in Hamburg!


Im historischen Levantehaus direkt an der Mönckebergstraße befand sich bis 2022 das Luxushotel Park Hyatt. Als bekannt wurde, dass der Pachtvertrag seitens der Eigentümer nicht verlängert wird, war der Schreck groß, ein Luxuhotel in zentraler Lage zu verlieren.

Gleichzeitig bestätigte man jedoch, dass wieder ein Luxushotel, jedoch einer anderen Marke, dort eröffnen wird.

Etwas später dann die Nachricht: es wird das erste Conrad Hotel in Deutschland!


Und in genau jenem Hotel habe ich Ende September eine Nacht verbracht, um das neue Haus einmal zu testen und zu schauen, was das Hotel der Luxuskategorie bieten kann.


Hinweis: der Aufenthalt ist komplett selbst bezahlt und der Testbericht steht in keiner Zusammenarbeit mit dem Hotel.


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Lage



Das Hotel liegt, wie oben schon erwähnt, im Levantehaus in der Mönckebergstraße und somit wirklich direkt in der Innenstadt und Fußgängerzone Hamburgs mit diversen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants in direkter Umgebung.

Gleichzeitig ist das Hotel auch etwas versteck, da es durch den Eingang der Passage oder über die „Rückseite“ zugänglich ist. Zwei Fahnen weisen zwar darauf hin, aber direkt erkennen tut man das Hotel nicht.

Dies merkte man unter anderem daran, dass viele Passanten der Passage auf einmal im Concierge und Gepäckannahmebereich des Hotels standen, ohne sich dem bewusst zu sein.


Service und Check-In



Bei der Ankunft wurden wir vom Concierge direkt freundlich begrüßt, jedoch ohne uns unser (wenn auch weniges) Gepäck abzunehmen. Über einen Aufzug geht es dann in die eigentliche Lobby, wo wir sehr herzlich begrüßt wurden.

Wir waren gegen 12:30 vor Ort, und das Zimmer war auch schon direkt bezugsbereit, was ich sehr gut fand. Gleichzeitig wirkte das Hotel jedoch auch nicht sehr stark ausgelastet.

Worüber ich mich zunächst sehr freute, war, dass man uns auch Zugang zur Executive Lounge gewährte. Warum das jetzt nicht der wahnsinnige Mehrwert war, lest ihr später.

Als wir das Zimmer bezogen hatten, zeigte man uns die Lounge auch noch einmal persönlich.

Am Nachmittag hatte ich über die Chat-Funktion in der Hilton App eine zweite Bettdecke für das Zimmer bestellt und nach einem Late-Check-Out gefragt, ohne eine genaue Uhrzeit anzugeben. Die zweite Bettdecke wurde kurze Zeit später bestätigt, ebenso ein Late-Check-Out bis 16 Uhr und Loungezugang bis 17 Uhr.

Die zweite Bettdecke war leider nicht auf dem Zimmer, sodass ich dafür an der Rezeption noch einmal nachhaken musste, sie war dann aber sehr schnell da.


Ansonsten war das Personal ausgesprochen freundlich, zuvorkommend und vor allem sehr motiviert. Ob dies noch die anfängliche Euphorie ist, oder dieses Level gehalten wird, muss man sehen, aber hier war ich wirklich sehr positiv angetan. Dies gilt sowohl für das Personal an der Rezeption, als auch für das Personal beim Abendessen und beim Frühstück.


Kritisieren muss ich jedoch etwas anderes, das ich so noch nicht erlebt habe und bei dem ich hoffe, dass das einfach nur ein Missverständnis war: am Morgen kam eine unbekannte Person gegen 07:00 in das Zimmer, während wir noch im Bett lagen. Der Mann entschuldige sich zwar, aber so etwas darf auf keinen Fall passieren. An der Rezeption meinte man zu mir, es war vermutlich ein Techniker. Egal, wer das war: das Zimmer ist belegt und somit hat dort niemand einzutreten. Zu allem übel kam auch ein zweites Mal eine Person in das Zimmer, diesmal auch noch trotz eines Nicht Stören Schildes. Man kann nur hoffen, dass es sich hierbei um ein absolutes Missverständnis handelt, denn das ist eigentlich ein No-Go.


Zimmer



Erfreulicherweise bekamen wir aufgrund des Gold Status ein Upgrade von einem Deluxe auf ein Premier Zimmer und erhielten zusätzlich den Loungezugang, sodass man hier fast von einem Doppelupgrade sprechen kann.


Das Zimmer war angenehm groß und sehr dezent eingerichtet. Als Material gab es im Flur hauptsächlich Holz, das man noch aus dem Park Hyatt übernommen hat, während das Badezimmer mit grünen Fliesen und grünem Marmor meinem Geschmack absolut entsprochen hat.

Das Badezimmer mit separater Toilette lässt sich dabei mithilfe von Schiebetüren komplett räumlich abtrennen, gleichzeitig aber auch offen in den Raum integrieren, was mir sehr gut gefallen hat.

Ebenso hat mir der Flur gefallen, wo ein Kleiderschrank mit Schubladen, Bügeleisen, Schuhanzieher und anderen wichtigen Dingen befand.

Im Wohnzimmer hat das Bett mit zwei angenehm großen Nachttischen natürlich hauptsächlich den Raum eingenommen, gegenüber gab es eine Kommode mit Kaffeemaschine, Wasserkocher und der Minibar. Darüber befand sich der sehr große Fernseher. Die Bettmaterialien machten einen hochwertigen Eindruck und auch das Bett selbst war sehr bequem, sodass ich wirklich gut geschlafen habe.


Ansonsten gab es im Zimmer noch ein sehr großes Sofa mit kleinem Tisch, wo sich auch das Welcome Geschenk mit Grußkarte, Pralinen, Macarons und einer kleinen Tafel Hamburger Schokolade befand.


Was mir persönlich gefehlt hat, war eine Art Arbeitsplatz oder Schreibtisch. Ich hatte in dem Fall Zugang zur Lounge und konnte somit dort arbeiten, aber eine Art Arbeitsplatz finde ich persönlich im Zimmer schon wichtig, zumal der Platz es hergegeben hätte.


Als problematisch empfand ich auch die generelle bauliche Situation im Hotel. Im Flur direkt vor unserem Zimmer fanden noch Montagearbeiten statt, ab um 8 Uhr wurde außerdem irgendwo im Hotel gebohrt. Zusätzlich waren die Türen sehr schalldurchlässig, sodass man ohne Ohrstöpsel spätestens um 8 wach war. Dies muss man meiner Meinung nach bei der Vergabe der Zimmer berücksichtigen, in der App die Bauarbeiten vermerken, oder man kann eben noch nicht öffnen.


Frühstück und Gastronomie



Das Conrad Hamburg hat ein Restaurant, das am Abend lateinamerikanische Küche serviert und morgens als Frühstücksrestaurant dient.

Wir haben sowohl das Abendessen als auch das Frühstück probiert und ich muss sagen, dass ich von beidem, aber vor allem vom Abendessen, begeistert war.


Abends gibt es an der Bar und auch im Restaurant „Greta Oto“ lateinamerikanische Küche, während sich jedoch auch das Ambiente dieser gastronomischen Ausrichtung anpasst. Das fängt beim gedimmten Licht an, geht über die sehr passende Musik bis hin zum „Outfit“ des Personals.

Alle (vegetarischen) Gerichte, die wir ausprobierten, waren ausgesprochen lecker und raffiniert zusammengestellt. Es gibt nur wenige Abende, an denen ich so gut gegessen habe.

Auch das Personal beim Abendessen war dermaßen aufmerksam, dass man sich einfach nur wohl fühlte. Unser Kellner Michel erklärte die Gerichte, hatte für alle Bedürfnisse Empfehlungen und fing immer wieder Smalltalk an, ohne dabei zu aufdringlich zu sein.

Erwähnt sei hier auch Lily am Empfang, die ebenfalls schon beim Eintreten für einen kleinen Wow-Moment sorgte. Hier passte wirklich alles.


Beim Frühstück geht das Lob weiter. Ausnahmslos alle Mitarbeiter waren wirklich ausgesprochen freundlich und zuvorkommen, hier sei auch der Herr am Empfang erwähnt, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt habe. Schon auf dem Weg zum Sitzplatz wurde uns ein Shot angeboten, was ich so auch noch nicht kannte.


Beim Frühstück selbst könnt ihr zwischen der Auswahl eines großen Buffets wählen oder viele verschiedene Speisen A-La-Carte bestellen, von Eggs Benedigt bis hin zu Müsli, auch die Getränke werden an den Platz gebracht.


Außerdem möchte ich noch ein Wort zu der Lounge sagen, die ich mal zur Gastronomie dazuzähle. Ich hatte das Gefühl, dass hier eher wenig Liebe reingesteckt wird, zumindest jetzt zum Start des Hotels. Es gibt eine Kaffeemaschine, Getränke, und Snacks wie Pringles oder auch einen Müsli Riegel. Am Abend gab es ein einziges Gericht (mit Fleisch) und einen kleinen Salat. Versteht mich nicht falsch, das ist absolut okay, aber so richtig konnte ich mich mit der Auswahl in der Lounge nicht anfreunden.

Vorteilhaft fand ich jedoch wirklich, dass man hier nahezu ungestört arbeiten konnte. Das war in dem Sinne wichtig, da es im Zimmer wie schon erwähnt keinen richtigen Schreibtisch gab.

Die Lounge war sehr wenig besucht, hier bin ich gespannt, wie es in Zukunft angenommen wird.


Fazit

Das Conrad in Hamburg macht meiner Meinung nach zum Start vieles richtig. Die Lage ist perfekt, das Zimmer optisch ansprechend gestaltet und mit allem ausgestattet, was man braucht. Das größte Lob geht wirklich in Richtung des Personals, das extrem freundlich, zuvorkommend und vor allem motiviert wirkte. Das galt in allen Bereichen des Hotels.


Trotz alldem muss ich sagen, dass die Störung im Zimmer, und das gleich zweimal, und auch die Lage des Zimmers, bedenklich war. Hier scheint die Kommunikation mit den Handwerkern nicht so richtig zu passen.


Übrigens wird der Spa-Bereich und der Fitness-Bereich noch fertiggestellt, soll aber im November ebenfalls für Gäste eröffnen.


Im Großen und Ganzen kann ich das Conrad in Hamburg also empfehlen. Wenn die Bauarbeiten erst einmal richtig abgeschlossen sind und das Personal auf dem Level bleibt, kann man hier eine richtig tolle Zeit verbringen.

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